Austria XVII - Maccabi

25. Runde 14.06.2015 Austria XVII : Maccabi 1:3 (1:2)

„Zwang zum Siegen“ hemmte. Danach wurde der Meistertitel gefeiert…

 

 von Ernst Meir Stern


 

Wer gedacht hatte, das vorwöchige Spiel am „heißesten Tag des Jahres“ wäre schweißmäßig nicht zu toppen, der wurde angesichts der brütenden Hitze eines Schlechteren belehrt. Die Spieler beider Teams blieben allerdings davon unbeeindruckt. Die Gastgeber hatten keinen Heimvorteil, denn beide Vereine sind auf der Polizei – Anlage beheimatet. Für die „Gäste“ ging es darum, mit einem Sieg endgültig „den Sack zuzumachen“, und damit vorzeitig Meister zu werden. Solche Spiele sind bekanntlich die schwersten, denn man lädt sich selbst enormen Druck auf.

Davon war zunächst allerdings wenig zu spüren. MACCABI dominierte vom Anpfiff weg, man lief mehr und schneller, kombinierte ansehnlich, gewann viele Zweikämpfe und erspielte eine Fülle an Chancen. Und doch geriet man in Rückstand. Nach einem Freistoß in der 14. Minute nützte einer der Austria 17 - Angreifer eine kleine Unaufmerksamkeit der sonst so souveränen Abwehr und drückte die Kugel über die Linie zum 1:0.

Hatte der Keeper der Heimischen etliche Schüsse von MACCABI zuvor schon mit Bravour entschärft, so sah er nur fünf Minuten danach reichlich betropezt „aus der Wäsch‘“: Sergiu Grega hatte einen Eckball von links raffiniert in den Strafraum gezirkelt und der Ball ging, ohne von einem anderen Spieler berührt zu werden, in der Direttissima ins lange Eck – Ausgleich.

Es folgte die beste Phase von MACCABI in dieser Partie. Angriffe rollten in Permanenz, wobei die Austria – Defensive, die mit großem Einsatz kämpfte, ihre liebe Not mit den pausenlos Position wechselnden Sturmspitzen von MACCABI hatte. Bei einem rasanten Vorstoß wurde Zeno Druml, der als Mittelfeldmotor wie immer herausragend agierte, in aussichtsreicher Position im Strafraum gelegt und es gab Elfmeter. Diesen verwandelte Sergiu Grega souverän zum 1:2. Mit diesem knappen Vorsprung ging es auch in die Pause. Die zweite Hälfte begann der Tabellenführer etwas verhalten, Austria wiederum attackierte nun früher und hielt die Partie offener, ohne allerdings das Tor gefährden zu können. Allmählich eroberte MACCABI wieder eine klare Feldüberlegenheit, lancierte gefährliche Angriffe. Doch angesichts des selbstauferlegten Zwanges, siegen zu müssen, schlich sich Nervosität ein, die sich dadurch äußerte, dass entweder der letzte Pass nicht exakt genug kam oder die Schüsse ihr Ziel nicht fanden. Nicht zuletzt scheiterte man mehrmals am sehr guten Torhüter der gastgebenden Elf, die angesichts des knappen Rückstandes keineswegs aufsteckte und sich mit großem Einsatz gegen die Niederlage stemmte...

Die Erlösung brachte schließlich der eingewechselte Joni Seidler, der einen Eckball per Kopf ins Tor wuchtete – 1:3! In der Schlussphase brachte MACCABI den Vorsprung souverän über die Runden. Sieg und uneinholbare Tabellenführung! Die ausgewechselten Spieler, Akteure der Reserve sowie Betreuer stürmten aufs Feld, lagen einander in den Armen, warfen Trainer Fiala in die Luft und feierten ausgelassen.. Erst auf dem Rasen, dann mit den Zuschauern und schließlich ging es in der Kabine lautstark weiter. Die Triumphgesänge hallten noch lange über den Platz…

Zwanzig Jahre nach Wiedergründung von MACCABI gelang der „Durchmarsch“ in die Oberliga. Der verdiente Lohn für Talent, harte Arbeit und vorbildliche Kameradschaft.

Fotos: Albert Stern