Marswiese - Maccabi

18. Runde 09.04.2017 Marswiese : Maccabi 0:2 (0:1)

„Marswiesianer“ erwiesen sich als harter Brocken

 

 von Ernst Meir Stern


 

Die Gäste nahmen auf der schönen Anlage „Marswiese“ sofort das Heft in die Hand, obwohl die junge Mannschaft der Gastgeber auf ein massiertes Mittelfeld setzte. Doch die agilen Sturmspitzen von MACCABI enteilten ihren Gegenspielern ein um das andere Mal. In der 9. Minute Getümmel im Strafraum, der Ball wurde irgendwie hinausbefördert, sprang vor dem heranstürmenden Verteidiger Nico Winterhalter auf. Der übernahm aus gut zwanzig Metern volley – und schon lag der Ball im Tor von Marswiese.

MACCABI blieb weiterhin am Drücker, wollte mehr. Doch der zweite Treffer sollte nicht und nicht gelingen. Entweder fielen die Schüsse zu unplatziert oder schwach aus oder verfehlten ihr Ziel knapp. Die Drangperiode währte etwa 20 Minuten, dann hatte sich Marswiese auf die gegnerische Spielweise besser eingestellt, was vor allem daran lag, dass die Kicker von MACCABI nun den Ball zu lange hielten und dabei zu oft vertändelten. Die Gastgeber wiederum behalfen sich damit, die Kugel immer wieder hoch in Richtung Tor von MACCABI zu befördern, waren jedoch im Angriff viel zu bieder, um die Gäste – Defensive ernsthaft zu fordern.

In der Pause forderte Trainer Weber seine Mannschaft energisch auf, mehr Leidenschaft an den Tag zu legen und auch den Ball schneller und besser zirkulieren zu lassen. Der Appell zeigte Wirkung, MACCABI, spielerisch klar die bessere Elf, erzeugte sofort wieder mehr Druck und der Keeper von Marswiese avancierte zum meist beschäftigten Akteur auf dem Feld. Nur der Ball, der wollte nicht und nicht ins Tor. Die Heimischen, denen attestiert werden muss, sich ebenfalls mit großer Leidenschaft gegen eine Niederlage zu stemmen, mussten immer wieder zu kleinen Fouls – aber stets im Kampf um den Ball und nie „gemein“ – greifen, um die Angriffe von MACCABI zu unterbinden.

Deren Schüsse auf das gegnerische Gehäuse gingen entweder knapp daneben oder darüber oder wurden vom Tormann entschärft. Der hatte auch das Glück, dass ein wahrer „Kracher“ von Jacek Tomasz an die Latte klatschte und der Nachschuss von Kapitän Druml im letzten Moment einen Abwehrspieler vor der Linie traf und über das Gehäuse strich.

In der Folge dasselbe Bild wie vor der Pause. Die Marswiesianer rackerten kollektiv im Mittelfeld und beschäftigten die Defensive von MACCABI vorwiegend mit hohen Bällen. Die Gäste wurden sogar mehr und mehr in die eigene Hälfte zurückgedrängt und beschränkten sich jetzt gezwungenermaßen überwiegend auf Abwehrarbeit und nur noch sporadische Konter. Plötzlich bekam auch Keeper Patrick Denzl mehrfach Gelegenheit, sich – vorwiegend bei gefährlichen Flanken – auszuzeichnen. Und plötzlich, eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit, kam der Ball zu Severino Novikowsky. Der Linksaußen, der während der gesamten Spielzeit schon ein unwahrscheinliches Laufpensum absolviert hatte, trat von der Mittellinie unwiderstehlich an, lief den weit aufgerückten Verteidigern davon, Pass im den Strafraum, wo sich der kurz zuvor eingewechselte Amadeo Wasmuth goldrichtig freigelaufen hatte. „Ama“ schob den Ball eiskalt flach ins Tor und erlöste damit seine Mannschaft.

Der vierte Sieg in Folge!

Fotos: Albert Stern