Wirre, unsachliche Demagogie zum Thema „Sicherheit“

„initiative respekt“ wieder einmal respektlos und fachlich total daneben

von Ernst Meir Stern

Das Thema der Sicherheit unserer Gemeinde ist hochsensibel. Unsere Feinde, und ich spreche vom Spektrum „ganz links“ bis „ganz rechts“ und den bedarfsweise mit beiden Lagern kooperierenden Feinden Israels, beobachten uns permanent, wie unzählige kleine Vorfälle zeigen, von denen die jüdische Öffentlichkeit nur selten erfährt, die aber von den Verantwortlichen der IKG genau registriert und ausgewertet werden. Daher eignet sich „Sicherheit“ mit Sicherheit nicht als Wahlkampfthema. Alle Fraktionen halten sich daran.
Mit Ausnahme der „initiative respekt“.

Ihr blieb es vorbehalten, einen ebenso demagogischen wie inhaltlich völlig danebenliegenden Forderungskatalog, (purer Anstand verbietet mir, der ich seit dem Jahre 1973 am Auf- und Ausbau des Sicherheitsapparates beteiligt bin, deftigere Formulierungen zu verwenden), zu veröffentlichen. Dem potentiellen Wähler wird da unterschwellig suggeriert, bei den für die Sicherheit unserer Gemeinde Verantwortlichen handle es sich um Dilettanten und es bestünde dringender Reformbedarf! Der Forderungskatalog entbehrt jedweder sachlichen Grundlage, da das meiste, was die „initiative“ fordert, schon seit ewigen Zeiten mit Erfolg praktiziert wird.

 

Zu einigen Kernpunkten des Forderungskataloges:

„Der Begriff ‚Sicherheit‘ muss in Zukunft wesentlich weiter gefasst werden…!“


Panikvermeidung gehört zur Grundschulung des Sicherheitspersonals und wird auf einer höheren Ebene (was die Maßnahmen der IKG in einem Krisenfall betrifft) gleichfalls geübt. Brandschutz ist Sache des jeweiligen Objektbetreibers, dem die Organisationsabteilung selbstverständlich beratend zur Seite steht. Darüber hinaus wird das Sicherheitspersonal regelmäßig von Experten der Feuerwehr in Sachen Brandverhütung und – bekämpfung instruiert.


„Der Kultusvorstand muss eine mehrheitlich mit beruflich qualifizierten und erfahrenen Sicherheitsexperten besetzte Sicherheits – Reformkommission ernennen.“


Die Sicherheitskommission ist stolz darauf, dass sie seit ihrem Bestehen (fast 30 Jahre) niemals parteipolitisch, sondern ausschließlich mit Personen besetzt wurde, die mit Fug und Recht als hochqualifizierte Experten bezeichnet werden können. Sie alle kommen aus dem Sicherheitsapparat, haben „von der Pike auf“ gelernt, zahllose Weiterbildungskurse besucht, und sorgen auch permanent für qualifizierten Nachwuchs. Wir dürfen zu Recht auf eine Organisation und Mitarbeiter stolz sein, die unter den jüdischen Gemeinden Europas ihresgleichen sucht und ihr Wissen und Erfahrungen an diese weiter vermittelt. Durch ständige Weiterbildung und Erfahrungsaustausch ist der Sicherheitsapparat der IKG immer auf dem aktuellen Stand der Dinge.


„Diese Kommission hat die Aufgabe, eine Risiko – Analyse und Gefährdungseinschätzung für sämtliche Wiener Standorte durchzuführen und genaue und eindeutige Grundlagen für ein aktualisiertes ‚Sicherheitskonzept neu‘ zu definieren."


Da schau‘ ich aber! Was für Chochmes! Was glauben die Wichtigmacher der „initiative respekt“ eigentlich, was die Kommission und die ihr angegliederten Strukturen so tun? Diese Evaluierung der Bedrohungsbilder ist längst Standard und die Erkenntnisse und Risikoanalysen stets auf dem letzten Stand gehalten. Selbstverständlich bestehen auch ständige, enge Kontakte zu den Sicherheitsbehörden des Landes sowie eine internationale Vernetzung.


Weiter will ich mich mit dem abstrusen Forderungskatalog nicht befassen. Nur abschließend bemerken, dass hier offenbar Blinde von der Farbe reden. Aber nein, pardon, blinde Menschen schärfen dafür andere Sinne. „respekt“ schreibt nur (und das nicht zum ersten Mal) stänkernderweise haarsträubenden Blödsinn. Bar jeglichen Respekts stellt dies einen ungeheuerlichen Affront gegenüber all jenen jüngeren und älteren Gemeindemitgliedern dar, die ehrenamtlich schon tausende Stunden ihres Lebens für den Dienst an ihrer Gemeinde geopfert haben. Ganz abgesehen davon, dass dieses Pamphlet zu nichts anderem dient, als unsere Gemeindemitglieder in verantwortungsloser Weise zu verunsichern. Für mich ein Grund zum Fremdschämen.