Austria XVII - Maccabi

2. Runde 08.09.2013 Austria XVII : Maccabi 0:0 (0:0)

 

 

 Gut gespielt, doch zu viele Chancen vernebelt

 

 Von Ernst Meir Stern


 

Welch ein Unterschied im Auftreten gegenüber der ersten Runde! Kompakt, aggressiv und spielfreudig agierte MACCABI auf der Polizei – Sportanlage, und das, obwohl Standardkräfte, unter ihnen Hirschl und Mittelstürmer Mittag fehlten. Dafür erhielten einige Neue ihre Chance und nützten sie auch.

Rein athletisch und läuferisch waren die gleichfalls ersatzgeschwächten Gastgeber, von denen einige ältere schon ein kleines Ränzlein vor sich hertrugen, klar unterlegen. In Punkto Ballbeherrschung und gepflegtem Passspiel hingegen hatte diese routinierte Mannschaft einiges voraus. Bloß nach vorne ging selten etwas, da das energische Attackieren, Pressing im Fußballjargon, welches die Gäste in allen Formationen praktizierten, kaum effektive Angriffsaktionen zuließ.

Gleich beim ersten gefährlichen Vorstoß von MACCABI wurde der schnelle und technisch starke Dariusz Grega im Strafraum von den Beinen geholt, doch der Pfiff des Unparteiischen blieb aus. Immer wieder gelang es, die Hausherrn minutenlang unter Druck zu setzen, doch zählbare Erfolge blieben aus. Bälle gingen knapp am Tor vorbei, gleich dreimal konnten Austria – Abwehrspieler den Ball gerade noch von der Linie kratzen und ein wahrer „Kracher“ von Dariusz Grega, der mehrmals mit Routinier Ilan Batia die Flügelpositionen tauschte, landete an der Querlatte.

Bilanz mit Halbzeitpfiff: Mit der Leistung von MACCABI konnte man durchaus zufrieden sein, nicht aber mit der Chancenauswertung. Daran änderte sich trotz aller Bemühungen auch in Hälfte zwei nichts. MACCABI kämpfte leidenschaftlich, zeigte auch spielerisch einiges, doch die erfahrenen Kicker von Austria 17 ließen sich nur selten aus der Ruhe bringen. Mit großer Sicherheit ließen sie den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren, nahmen so immer wieder gekonnt das Tempo aus dem Spiel, wobei MACCABI zunehmend hektisch agierte. Gut gestaffelt, gelang es Austria 17 immer wieder, brenzlige Situationen im eigenen Strafraum zu bereinigen, woran auch mehrfach die Glücksfee und ein guter Tormann ihren Anteil hatten.

Nach gut zwei Dritteln der Partie forderte das kräfteraubende Pressing auch von einigen MACCABI – Akteuren seinen Tribut, was sich vor allem im Mittelfeld auswirkte. Dadurch begünstigt, erspielten sich auch die Hausherrn einige gefährliche Angriffe, wobei ihnen zugute kam, dass Außendecker Liron Batia, der bis dahin eine solide Partie gespielt hatte, nach einer unnötig harten Attacke mit „Gelb – Rot“ vorzeitig vom Feld musste. Kurz vor Schluss des Spieles stockte den Spielern und der Betreuerbank von MACCABI der Atem: Der eingewechselte Dani Kon rettete im letzten Moment für seinen bereits geschlagenen Keeper Novak vor der Linie und traf dabei einen gegnerischen Stürmer. Der Ball flog hoch in Richtung leeres Tor - und streichelte die Querlatte…

So gesehen, durfte man über die torlose Punkteteilung in einem sehenswerten, spannenden und vorbildlich fair geführtem Spiel gar nicht einmal enttäuscht sein. Spieler und Trainer waren es trotzdem.

 

Fotos: Albert Stern