Maccabi - Roma

3. Runde 15.09.2013 Maccabi : Roma 5:0 (3:0)

 Moderner Fußball mit kleinen Schwächen

 von Ernst Meir Stern

 

 Es scheint, als hätte MACCABI in den vergangenen Monaten einen eigenen, der Mannschaft adäquaten Spielstil gefunden: Konsequentes Tackling in allen Formationen, gepaart mit schnellen Kombinationen und forciertem Spiel über die Seiten, ist man im Ballbesitz. Das war bereits im vergangenen Frühjahr zu erkennen und wird nun von Spiel zu Spiel erfolgreicher praktiziert, zumal alle eingesetzten Spieler sich in entsprechender Form befinden. Die neu eingeführte, dritte Trainingseinheit beginnt Früchte zu tragen!

Natürlich bedarf es auch eines „guten Tages“, und so einen erwischte MACCABI zur sonntäglichen Mittagsstunde, als es daheim gegen den FC Roma ging, eine Mannschaft, die den gepflegten Kick bevorzugt. Schon nach wenigen Sekunden bot sich den Gastgebern eine Riesenchance zum Führungstreffer, und im Gegenstoß von Roma hätte ebenso gut der Ausgleich fallen können. Doch dann übernahm MACCABI das Kommando und kam schon nach 4 Minuten zum Führungstreffer. Ein „Stanglpass“ des rechts durchgebrochenen Dariusz Grega und Ilan Batia stand goldrichtig, „scherzelte“ die Kugel aus kurzer Distanz ins Tor. Die Angriffsmaschinerie lief vor allem über den sehr schnellen und technisch beschlagenen Dariusz. Seinen Gegenspielern fielen oftmals nur Fouls ein, um ihn zu stoppen. Nach 12 Minuten Freistoß aus gut 28 Metern. Innenverteidiger Sali Galibov traf den Ball perfekt, der krachte an die Innenlatte – und Sergio Grega, im zentralen Mittelfeld für kluge Ballverteilung sorgend, staubte trocken zum 2:0 ab.

In der Folge mobilisierte Roma alle Kräfte, um das Spiel besser in den Griff zu bekommen und hatte Pech, als ein Weitschuss von der Innenlatte des von Michi Novak souverän gehüteten Tores ins Feld zurücksprang. Die Partie verlief nun  weniger einseitig, zumindest bis zur 40. Minute. Da trat Ohad Hirschl, der zweite Innenverteidiger, zu einem Freistoß in Strafraumnähe an. Der wuchtig getretene Ball landete flach via Innenstange im Tor – 3:0. Damit ging es auch in die Pause. Man durfte also zufrieden sein, aber auch nicht darüber hinweg sehen, dass die  offensiv orientierten Mittelfeldspieler von MACCABI bei Ballverlust nach wie vor zu gemütlich zurücklaufen, um die Abwehr zu entlasten. An diesem Tag konnte diese Schwäche vom Gegner allerdings nicht ausgenützt werden.

In der zweiten Halbzeit ließ der Druck der Heimmannschaft ein wenig nach und Roma bekam etwas mehr Spielanteile. Deren harmlose Angriffe wurden in der Regel schon weit vor dem Strafraum von MACCABI gestoppt. Frustriert von der sich abzeichnenden Niederlage und auch einigen fragwürdigen Entscheidungen des Unparteiischen, befleißigten sich einige Gästespieler einer härteren Gangart, mehr aber noch Unmutsausbrüchen in Richtung des Schiedsrichters, der ob dieser mit dem Zücken der gelben Karte kaum nachkam und schließlich sogar einen Roma – Kicker mit „Gelb – Rot“ frühzeitig unter die Dusche schickte.

Die endgültige Entscheidung fiel, als Dariusz Grega, nun wirklich kein Riese, nach einer Ecke von links höher stieg als seine großgewachsenen Bewacher und den Ball per Kopf ins lange Eck bugsierte. Damit war der Widerstand des F.C. Roma endgültig gebrochen, MACCABI dominierte die letzte Viertelstunde nach Belieben und erzielte nach einem verunglückten Rückpass durch Marko Stancievic, der rechtzeitig geschaltet hatte, auch noch einen fünften Treffer.

Trotz verständlicher „Angefressenheit“ der Unterlegenen gab es nach dem Schlusspfiff freundschaftliches „Shakehands“ beider Teams, deren Spiele stets im sportlichen Rahmen verlaufen waren.

 

Fotos: Albert Stern