Maccabi : Munzur

6. Runde 06.10.2013 Maccabi : Munzur 4:0 (1:0)

 Dreifachtorschütze Sergiu Grega

 von Ernst Meir Stern

In diese Partie auf eigenem Platz ging MACCABI als klarer Favorit und eroberte schon nach kurzer Abtastphase eine erkennbare Feldüberlegenheit. An einigen Positionen hatte der Trainer „rotieren“ lassen, unter anderem feierte Michi Hawelka nach eineinhalbjähriger Absenz sein Kurzzeit -Comeback. Dafür durfte der leicht blessierte Dariusz Grega zunächst von der Bank aus zusehen.

Die Gäste ahnten, was auf sie zukommen könnte, standen tief gestaffelt und kämpften verbissen. Das Geschehen spielte sich zumeist in ihrer Hälfte ab, doch dank  kopfballstarker Verteidiger und einer gewissen Abschlussschwäche der Gastgeber im Angriff konnten sie lange Zeit einen Verlusttreffer verhindern. MACCABI feuerte zwar „aus allen Rohren“ und allen Richtungen aufs Tor, doch die Bälle strichen entweder haarscharf darüber oder an diesem vorbei bzw. landeten in den – keineswegs immer fangsicheren - Armen des Torhüters.

In Mittelfeld und Defensive stand MACCABI kompakt und ließ nur einen einzigen sehr gefährlichen Weitschuss zu, den Keeper Novak mit einer Glanzparade zur Ecke drehen konnte. Ehe MACCABI noch wegen vergeigter Torgelegenheiten ernsthaft nervös werden konnte, produzierte Toby Stapf, wie stets in letzter Zeit das Um und Auf im Mittelfeld, einen idealen Pass in die Tiefe. Der fand Sergiu Grega und schon bauschte sich das Netz zur hochverdienten Halbzeitführung.

Zu Beginn der zweiten Hälfte erlitt MACCABI einen Rückfall zu eher unrühmlicher Tradition und begann, aus der Abwehr heraus, unkonzentriert zu spielen. Unnötige Ballverluste erweckten die Lebensgeister der Munzur – Stürmer für kurze Zeit. Deren Bemühungen erwiesen sich jedoch als viel zu harmlos, sodass die Heimischen nach etwa zehn Minuten wieder das Heft in die Hand nehmen konnten. Trotzdem dauerte es gefühlte Ewigkeiten, bis der erlösende zweite Treffer auf einigermaßen glückliche Weise fiel: Nach einem wahren „Powerplay“ vor dem Strafraum von Munzur kam Liron Batia, den es in der Abwehr nicht länger hielt, zum Schuss. Der Ball traf den Schuh von Sergiu Grega, wurde abgefälscht und landete, unerreichbar, flach im Toreck.

Damit war die Kampfmoral der Gästemannschaft zwar nicht gebrochen, doch mit der beruhigenden Führung im Rücken tat sich MACCABI im variablen, zeitweilig sehenswerten Spielaufbau, um vieles leichter. Ilan Batia traf mit einem Kopfball nur die Querlatte. Dann, zwanzig Minuten vor Schluss, durfte auch Dariusz Grega, auf der Bank schon ganz zappelig, seine angestammte Position einnehmen. Und schon ging’s mit frischem Elan und vereinten Kräften weiter in Richtung Munzur – Strafraum.

Wieder einmal hatte sich der junge Stürmer, nominell links im Mittelfeld, wie es derzeit taktisch „state of the art“ im Fußball ist, zur Torlinie durchgedribbelt. Ein Flachpass in Richtung Elfmeterpunkt, dort lauerte Brüderlein Sergiu und schoss unhaltbar ein – 3:0! Kurz vor Spielende glückte sogar der vierte Treffer, jenem zuvor in der Entstehung aufs Haar gleichend, bloß dass diesmal Ilan Batia die Position des Dreifachtorschützen eingenommen hatte und gleichfalls scorte.

MACCABI hatte an diesem Tag keinen schwachen Punkt aufzuweisen. Anerkennung gebührt auch Munzur für die beherzte, aber stets mustergültig faire Spielweise, die  auch dem umsichtig agierenden Schiedsrichter das Dasein leicht machte. Durch diesen neuerlichen Erfolg, dem vierten in Serie, schob sich MACCABI auf Tabellenplatz zwei vor.

 

Fotos: Albert Stern