Maccabi - Stadlau 1b

12. Runde 15.11.2015 Maccabi : Stadlau 1b 3:4 (3:1)

Dreitorevorsprung leichtfertig verjuxt

 

 von Ernst Meir Stern


 

Die Verletzungsserie, gepaart mit einen Formabfall einiger Akteure, hält an. Dabei begann dieses Donaustädter Bezirksderby überaus verheißungsvoll. Nach ausgeglichenem Spiel erlief Severino Novikowsky einen weiten Pass, flankte per Direktübernahme von links, der Ball kam an der Strafraumgrenze zu Tobias Stapf und dessen scharfer, flacher „Hammer“ landete, zweimal abgefälscht, im Tor. 1:0 in Minute zehn.

In der Folge erwiesen sich die Gäste, ein sehr junges Team, als technisch ausgezeichnet, gut und schnell kombinierend und auch entsprechend flink. Im Strafraum von MACCABI tat sich einiges, doch brachten etliche Eckbälle den Stadlauern nichts ein. Schon jetzt war evident, dass MACCABI enorme Laufarbeit und ständiges, kräfteraubendes Attackieren über den ganzen Platz investieren musste, um sich des Gegners zu erwehren. Das ständige Attackiertwerden schmeckte den Gästen nicht, darüber hinaus vergaben sie einige „Sitzer“.

Glücklicher waren die Gastgeber mit ihren – erzwungenen – Kontern. In der 25. Minute wurde wieder Novikowsky auf die Reise geschickt, wieder eine scharfe Flanke, der aufgerückte Zeno Druml traf den Ball ideal und es stand 2:0! Und gleich darauf wurde Darius Grega, der als Sturmspitze mit großem Laufpensum auch im Mittelfeld aushalf, eingesetzt. Der Stadlau – Keeper stürmte entgegen, kam noch vor der Strafraumgrenze an den Ball – und konnte diesen nicht festhalten, Grega erkämpfte sich, hart bedrängt, den Ball und traf mit einem traumhaften „Heber“ zum 3:0!

Der Jubel war allerdings enden wollend. Beinahe von der Auflage weg wieder ein Angriffswirbel der Gäste, gleich 2 Abwehrspieler rutschten aus und schon stand es nur noch 3:1. Damit ging es in die Kabinen.

Hatte die erste Hälfte zu sehr an den Kräften gezehrt? War man zu selbstsicher geworden? Schon in den ersten Minuten der 2. Halbzeit fiel auf, dass weitgehend defensiv agiert wurde, sich das Mittelfeld zu weit zurück zog und MACCABI sich auf weite Bälle nach vorne verließ, die allerdings, im Gegensatz zu den ersten 45 Minuten, viel zu unpräzise ausfielen. Auch wurde längst nicht mehr so konsequent in Zweikämpfe gegangen wie zuvor.

All dies spielte den Gästen in die Karten, die plötzlich im Mittelfeld schalten und walten konnten. Aber noch gelang es den Heimischen, den Vorsprung zu halten. Einsatz und Laufarbeit passten nach wie vor, doch lief man erzwungenermaßen nun viel zu oft hinter dem Gegner her, um ihm den Ball abzujagen, was immer seltener glückte. Die lange Zeit so sicher agierende Defensive begann immer mehr zu bröckeln, die Unsicherheiten und Stellungsfehler häuften sich.

Aus einem dieser Fehler schlugen die Stadlauer Kapital, was ihnen einen zusätzlichen Motivationsschub verlieh. Binnen weniger Minuten war der Vorsprung Geschichte und es stand 3:4! Erst jetzt, zehn Minuten vor dem Ende, rafften sich die Gastgeber noch einmal auf und begannen, mit Mann und Maus zu stürmen, um die Blamage noch abzuwenden, doch leider mit untauglichen Mitteln. Die in Hälfte eins noch manchmal wackelnde Abwehr von Stadlau agierte nun mit „breiter Brust“. ließ nichts mehr zu und brachte den knappen Vorsprung über die Runden.