Donaustadt - Maccabi

18. Runde 17.04.2016 Donaustadt : Maccabi 3:0 (1:0)

Tempospiel ist gut, Hektik weniger…

 

 von Ernst Meir Stern


 

Das Ziel, einen vorderen Tabellenplatz zu erreichen, ist in weite Ferne gerückt. Als Favorit an der schönen Donaustädter Anlage angetreten, blamierte sich MACCABI bis auf die Knochen, und daran ist keinesfalls der Naturrrasen schuld…

Die ersten 45 Minuten sahen leichte technische Vorteile auf Seiten der Gäste, dennoch verlief die Partie weitgehend ausgeglichen. Donaustadt praktizierte schnörkelloses Spiel, gestützt auf eine sehr konsequente Defensive und schnelle Angreifer. MACCABI versuchte, wie immer, Tempofußball zu praktizieren. Löblich, doch einmal mehr verwechselten deren Akteure Tempo mit Hektik. Daraus resultierten immer wieder Ballverluste und gefährliche Konterstöße. Noch dazu wurde wieder einmal versucht, aus dem Mittelfeld mit langen und vor allem hohen Vorlagen die Spitzen zu forcieren, was jedoch an fehlerhafter Ausführung scheiterte. Ein untaugliches Mittel, es ist einfach nicht das Spiel, das MACCABI beherrscht! Eine halbe Stunde war gespielt, wieder einmal ein schneller Gegenangriff der Heimischen. Die rechte Abwehrseite wurde sträflich vernachlässigt, Schuss vom Strafraum – und es stand 1:0 für Donaustadt. Die Bemühungen um einen Ausgleichstreffer noch vor der Pause scheiterten an – siehe oben…

Nach Wiederanpfiff war MACCABI bemüht, das Heft in die Hand zu nehmen, doch unglücklicherweise war die Spielanlage unverändert. Einzig, wenn die außen stürmenden Severino Nowikovsky und Darius Grega mit flachen Vorlagen „auf die Reise geschickt“ wurden, entstand Gefahr. Vor allem Letzterer war von den Donaustädter Abwehrspielern oft nur durch Fouls zu bremsen, was der Schiedsrichter allerdings nicht immer ahndete. Es war jedoch nicht nur die verfehlte Spielanlage ausschlaggebend für die Erfolglosigkeit der Gäste. Vor der zumeist sicheren Abwehr „regierte“ Schierscher als einziger „Sechser“ als Abräumer, doch vor diesem klaffte eine enorme Lücke, da die beiden zentraler agierenden Mittelfeldspieler sich viel zu offensiv positionierten und zweitens beide einen individuell schlechten Tag hatten, der zu Ball – und Abspielfehlern führte. Dazu waren sie oft um den berühmten Schritt zu spät dran. Zeno Druml, der immer dann am gefährlichsten ist, wenn er, aus dem Mittelfeld kommend, wuchtig vorstürmt, stand als vorgeschobene Sturmspitze allzu oft auf verlorenem Posten und kam nur ins Spiel, wenn er sich zurückzog.

So gelang es Donaustadt immer wieder, gefährlich zu kontern, obwohl der Druck seitens MACCABI zunahm. An mangelndem Kampfgeist hatte es sicher nicht gelegen. Doch statt doch noch auszugleichen, schlug man sich knapp vor Spielende selbst k.o.: Freistoß für MACCABI nach Stürmerfoul, der bis dahin fehlerfrei agierende Keeper Frank spielte den Ball direkt auf das Bein eines Donaustadt – Stürmers und der hatte keine Probleme, einzunetzen. 2:0!

Als „Drüberstreuer“ gab es unmittelbar vor dem Schlusspfiff wieder einen Ballverlust auf der rechten Abwehrseite und daraus resultierte per Flachschuss der dritte Verlusttreffer. Die Blamage war perfekt. Zu schlechter Letzt kassierte Nowikovsky noch, völlig überflüssig, „Gelb – Rot“ nach Behinderung des gegnerischen Tormanns. Zeit für die sportliche Leitung, sich etwas einfallen zu lassen…

Fotos: Albert Stern