Sehr geehrte Gemeindemitglieder!

Sehr geehrte Gemeindemitglieder!

von Robert Sperling und Peter Munk

Ein hässlicher Streit um ein neues Statut für die IKG-Wien dominiert seit mehr als drei Monaten Sitzungen und Arbeit des Kultusvorstands . Der “Verein bucharischer Juden“ , langjähriger Partner einer breiten Koalition aus „Atid“, „Verein Georgischer Juden“, „Khal Israel“ und „Block der religiösen Juden“, der auch der „Bund Sozialdemokratischer Juden – Avoda“ angehört, hat aus wahltaktischen Gründen die Koalition gebrochen und macht nun gemeinsame Sache mit der schon bisher wenig konstruktiven Opposition. Damit ist jetzt vernünftiges politisches Arbeiten im Vorstand erschwert bis blockiert. Das ist schade.

Wir brauchen dieses neue IKG-Statut nämlich. Ähnlich wie die Verfassung eines Rechtsstaats den (Zu)Stand seiner Gesellschaft abbildet, spiegelt auch das Statut unserer Kultusgemeinde die Aufgaben, die sich aus den Bedürfnissen jüdischen Lebens in Wien ableiten - und somit dem Wandel der Zeit unterliegen. Dieses Projekt der Vernunft droht auf der Strecke zu bleiben.

Das Thema erfordert äußerste Sachlichkeit. Aber Wahlkampfzeiten sind Zeiten der Unvernunft. So lockt der Geruch billigen Polit-Kleingelds, dem einige nicht widerstehen. Natürlich interpretieren alle Beteiligten gerne Statuten und Geschäftsordnung „weit“ und nützen die „Spielräume“ für ihre Zwecke. Das ist ärgerlich, aber politischer Alltag. Und Beleg dafür, wie dringend die IKG ein neues Statut braucht - das idealerweise auch noch übersichtlich, unmissverständlich und praktikabel ist.

Die schrille Opposition eskaliert aber den Statuten-Streit zum tiefen Konflikt. Die Gräben, die man dabei – kalkuliert – aufreißt , werden kaum zu schließen sein. Die geäußerten Unwahrheiten, Unterstellungen und Unverschämtheiten „alternative Fakten“ zu nennen, wäre euphemistisch. „Trumpismus“ nun auch in der IKG ist nicht hinzunehmen. Was das alles für die Zeit bis zum voraussichtlichen Wahltermin im November bedeutet, kann sich jede und jeder von uns ausrechnen. Wie sich das alles auf die künftige Arbeit in der Gemeinde auswirkt, auch…

 

Robert Sperling                Peter Munk

Bund Sozialdemokratischer Juden - Avoda