Royal Persia - Maccabi

02. Runde 11.09.2016 Royal Persia : Maccabi 4:0 (3:0)

Laufen und kämpfen allein reichten nicht aus

 

 von Ernst Meir Stern


 

„Dees Söbstvertraun geht und kummt …“ singt Wolfgang Ambros. Bei den Burschen der ersatzgeschwächten MACCABI war selbiges nach der vorwöchigen Schlappe tatsächlich nur in sehr schwachem Ausmaß vorhanden, als sie den Rasen der „Krottenbacher Alm“ betraten. Das manifestierte sich sogleich, als es galt, sich beim energisch und druckvoll angreifenden Gegner in Zweikämpfen zu behaupten. Allzu zaghaft und meistens zu spät wurde attackiert und die recht ansehnliche Laufarbeit diente nur dazu, den Spielern von Royal, die zudem technisch beschlagener waren, hinterher zu hecheln. Zu oft erfolglos. Nach nur 9 Minuten konnte Keeper Ruben Korab einen scharfen Schrägschuss kurz wegschlagen, kein Abwehrspieler kam zu Hilfe und schon stand es 1:0. Es dauerte nur weitere zehn Minuten, als ein Stürmer der Hausherrn mit dem Ball nahezu unbehelligt bis kurz vor das Tor „tanzen“ konnte, wobei etliche Defensivspieler mehr oder weniger fasziniert zusahen. 2:0.

Mit der beruhigenden Führung ließ es Persia etwas ruhiger angehen und auch MACCABI mitspielen, wobei die Gästeelf nun auch besser in die Zweikämpfe kam. Im Angriff tat sich allerdings recht wenig, vor allem, weil zu wenig brauchbare Bälle nach vorne kamen. Trotzdem hätte eine Aktion den Spielverlauf noch eine Wendung geben können: Eli Tenner, der sich einen Ball erkämpft hatte, schoss scharf von halbrechts, der Tormann schien geschlagen – doch der Ball sprang von der Innenstange ins Feld zurück…

Stattdessen schlug es vor der Pause noch ein drittes Mal im Tor von Torhüter Korab ein. Einmal mehr war die Abwehr den Dribbelkünsten eines Persia – Stürmer geradezu hilflos ausgeliefert. Hälfte zwei besaß einen ganz anderen Charakter. Die Gastgeber verlegten sich auf das Verwalten und Kontern, MACCABI lief, kämpfte beherzt und versuchte sich sogar in planvollem Aufbau von Aktionen. Sie hatten nun sogar die höheren Spielanteile, kamen zu Chancen, doch die Abschlüsse waren entweder zu unpräzise oder wurden eine Beute des Persia – Tormanns.

Royal Persia tauchte nun nicht mehr so oft in Strafraumnähe auf, doch wenn, dann erzeugten die schnellen und technisch überlegenen Angreifer stets Unruhe. So auch kurz vor Schluss des Spieles, als einer durchgebrochen war, Ruben Korab, in Ermangelung von Abwehrspielern, mutig aus seinem Gehäuse kam und ihm den Ball vom Fuß fischte. Der Spieler fiel spektakulär über den MACCABI – Tormann, was der recht inkonsequent pfeifende Schiedsrichter als Foul wertete und auf Elfmeter entschied. Der flache Ball saß genau im Eck, obwohl Korab dieses „erraten“ hatte und beinahe dran war.

In der letzten Aktion beging Tobi Stapf ein absichtliches Handspiel im gegnerischen Strafraum und sah prompt „Gelb – Rot“. Der Mittelfeldspieler, der 90 Minuten lang unermüdlich gerackert und seine Mitspieler mitgerissen hatte, war restlos frustriert, nachdem er von gegnerischen Spielern wiederholt unnötig hart attackiert worden war, ohne dass der Unparteiische entsprechend reagiert hatte. Trotz aller Härte und Leidenschaft im Spiel gab es danach Händeschütteln und Umarmungen der meisten Akteure.

Fotos: Albert Stern